Wusstest du, warum du nach dem Tauchen nicht sofort fliegen darfst?

Diving Beyond Limits - Deine Tauchschule in St. Pölten - 2 Urlauber vor einem Flugzeit bereit für Ihr nächstes Tauchabenteuer

Wusstest du…? Warum du nach dem Tauchen nicht sofort fliegen darfst

(Die Wissenschaft hinter dem No-Fly-Limit)

Stell Dir vor, du hast den perfekten Tauchurlaub hinter Dir. Die Sonne scheint, das Riff war atemberaubend und Dein Logbuch ist randvoll mit unvergesslichen Abenteuern. Jetzt wartet nur noch der Heimflug. Du packst Deine Tasche, checkst aus, steigst ins Taxi und… Halt!

Genau hier lauert eine der größten und am häufigsten unterschätzten Gefahren für Sporttaucher: Der Sprung vom Meeresspiegel in die Reiseflughöhe.

Die Frage “Wann darf ich nach dem Tauchen wieder fliegen?” ist keine Empfehlung, sondern eine eiserne Sicherheitsregel, die Du niemals ignorieren darfst. Hier bei Diving Beyond Limits tauchen wir tief in die Physik deines Körpers ein und erklären Dir authentisch und verständlich, warum diese Wartezeiten existieren. Es geht um nicht weniger als deine Gesundheit.

 

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Der ungeliebte Gast in deinem Blut: Stickstoff

Um zu verstehen, warum Fliegen nach dem Tauchen gefährlich ist, müssen wir kurz in die Tauchphysik eintauchen – keine Sorge, es wird nicht kompliziert!

Wenn Du tauchst und der Umgebungsdruck steigt, nimmt Dein Körper Stickstoff aus der Atemluft auf. Dieses Gas wird im Blut gelöst und in deinem Gewebe eingelagert, ähnlich wie Kohlensäure in einer verschlossenen Limonadenflasche. Je tiefer und je länger Du tauchst, desto mehr Stickstoff speicherst Du.

Beim Auftauchen verringert sich der Druck langsam, und der überschüssige Stickstoff kann über die Lunge wieder abgeatmet werden – das nennen wir Dekompression. Solange Du dich an deine Nullzeit-Grenzen hältst und langsam auftauchst, passiert dies ohne Probleme.

Der Flieger als Druckkammer-Simulator

Und jetzt kommt der kritische Punkt: Das Flugzeug.

Die Kabine eines Linienfliegers wird zwar auf Druck gehalten, aber dieser Druck entspricht nicht dem Druck auf Meereshöhe, sondern liegt typischerweise zwischen 1.800 und 2.400 Metern über dem Meeresspiegel.

Was passiert nun, wenn Du in diesen reduzierten Druck (also eine simulierte Höhe) aufsteigst, obwohl Dein Körper noch einen hohen Stickstoff-Überschuss aus dem Tauchen hat?

Genau wie beim abrupten Öffnen der Limonadenflasche kommt es zu einer unkontrollierten Gasentbindung. Der gelöste Stickstoff kann sich nicht schnell genug über die Lunge verflüchtigen und bildet stattdessen Bläschen im Gewebe und im Blutkreislauf. Diese Bläschen verstopfen Gefäße oder drücken auf Nerven.

 

Herzlichen Glückwunsch, Du hast die Dekompessionskrankheit (DCS) simuliert – und das auf 10.000 Metern Höhe.

Die eisernen Wartezeiten: Was die Wissenschaft sagt

Die einzige Lösung ist Zeit. Dein Körper braucht Stunden an der Oberfläche, um den überschüssigen Stickstoff auf sicherem Umgebungsdruck vollständig abzuatmen.

Die führenden Tauchsicherheitsorganisationen, wie das Divers Alert Network (DAN), haben basierend auf Tausenden von Tauchprofilen klare No-Fly-Limits festgelegt, die Du unbedingt einhalten musst.

Die minimalen Wartezeiten für Sporttaucher:

Tauchprofil Empfohlene Mindestwartezeit vor dem Flug
Ein einzelner Tauchgang (No-Decompression) Mindestens 12 Stunden
Wiederholungstauchgänge oder mehrtägiges Tauchen Mindestens 18 Stunden
Tauchgänge mit Dekompressionspflicht (Technical) Mindestens 24 Stunden (Viele TEC-Organisationen empfehlen 48 Stunden)

 

 

 

 

 

Authentizitätstipp: Du bist ein Mensch und kein Roboter. Diese Zeiten sind die Minimalanforderung. Ich empfehle Dir immer, eher 24 Stunden Wartezeit einzuplanen, wenn du mehrere Tage getaucht bist. Lieber ein entspannter letzter Urlaubstag am Pool als ein Risiko für deine Gesundheit.

Wie du das No-Fly-Limit clever planst

Die Wartezeit muss kein verlorener Tag sein! Sie ist ein fester und wichtiger Bestandteil deines Tauchurlaubs.

  1. Check-out Dive: Mache Deinen letzten Tauchgang am Tag vor deinem Abflug nur vormittags und wähle ein sehr flaches Profil (max. 10-12 Meter). Das reduziert die Stickstoffsättigung enorm.
  2. Den Tag genießen: Nutze die 18–24 Stunden am Ende für Dinge, die am Wasser Spaß machen, aber nicht tauchspezifisch sind: Souvenir-Shopping, Entspannung am Pool, das lokale Essen genießen, oder du kümmerst Dich um Deine Ausrüstung.
  3. Hydro-Tipp: Trinken, trinken, trinken! Eine gute Hydration hilft Deinem Körper, Stickstoff effizienter abzugeben.

Fazit: Sicherheit ist kein Zufall

Tauchen ist ein Abenteuer, aber es ist ein kalkulierbares Abenteuer, solange wir die Regeln der Physik respektieren. Die Wartezeit vor dem Fliegen ist ein entscheidender Sicherheitsfaktor. Sei verantwortungsbewusst, plane diese Stunden fest in Deinen Reiseplan ein und schütze Dich so aktiv vor der Dekompressionskrankheit.

Denn der nächste Tauchgang – wann auch immer und wo auch immer – soll Dich fit, gesund und Beyond Limits erleben!

Hast Du noch Fragen zu den Tauchprofilen oder möchtest Du lernen, wie Du deine Tauchgänge sicher planst, um die Dekompressionsgrenzen besser zu verstehen?
Dann sprich uns einfach in der Tauchschule an!

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt von:

Gerald Schallhammer-Seif
SSI Instructor Trainer & SSI Hypoxic Trimix Instructor Trainer / Inhaber von Diving Beyond Limits

Kategorie:

Wusstest du...?

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